….uaaaaahhhh (Emma gähnt). “Emma, hallooo Emma?!” sage ich. “Ja, was ist denn?” fragt Emma. Sie schaut auf die Uhr, grübelt und plötzlich weiten sich ihre Augen – sie schaut mich fassungslos und völlig verschlafen an. Es ist bereits 14:00 Uhr am Nachmittag und Emma liegt noch immer im Stroh in ihrem Hühnerhaus. Was ist denn nur passiert, frage ich sie.
Sie rappelt sich langsam aus dem Stroh, reibt sich ihre Augen und starrt noch immer völlig verwirrt auf die Uhr. So ganz langsam beginnt sie zu berichten:
Gestern Abend war sie wieder als “Spion” unterwegs. Für ihre Freundin Lotti hat sie nachgeschaut, was René der Hahn so macht, wenn er seine Hühner zur Nacht verabschiedet hat. Lotti traut sich das nicht. Ihr wisst doch noch, dass sie (ich spreche es jetzt mal aus – aber nicht weitersagen!!!) in René verliebt ist. Also hat sich Emma, wie man das so als allerbeste Freundin macht, auf die Lauer gelegt.
Ganz leise ist sie dem Hahn hinterher geschlichen. Mit Abstand natürlich, damit er auch ja nichts mitbekommt, falls sie auf einen Ast oder ein Blatt tritt und das raschelt oder knistert. René ist zum Feldrand gegangen und hat sich dort mit seinem Kumpel August getroffen. August konnte man in der Dunkelheit, mit seinem schwarzen Federkleid, kaum erkennen. Nur wenn der Mond sein Licht hinter den Wolken durchblitzen ließ, konnte sie sein schimmerndes Gefieder sehen. Sie war hin und weg und musste aufpassen, dass die beiden sie nicht sahen. Die Herren unterhielten sich. Um etwas mehr verstehen zu können, krabbelte Emma ganz vorsichtig und auf dem Bauch liegend etwas dichter heran. Hinter einem Busch suchte Schutz. Ja, hier war es gut . Sie verstand jetzt alles glasklar, so als ob die Hähne direkt mit ihr sprechen würden. Sie traute sich nicht zu atmen. …
August und René sprachen über sie – Waaaaas, hatte sie das richtig verstanden. René wollte nicht länger seine Gefühle für Lotti verbergen. Er wollte es am nächsten Wochenende allen Hühnern erzählen. Und jetzt haltet euch fest: Auch August wollte sein Interesse an einer Henne kundtun…. Die beiden schlenderten nun direkt auf Emma zu. So schnell sie konnte rannte sie zurück ins Hühnerhaus, krabbelte ins Stroh und versuchte erst einmal Luft zu bekommen. Ihr Herz schlug wie verrückt, aber sie war so erschöpft, dass sie ganz schnell einschlief.

In ihrem Traum lag sie auf einer wunderschönen Blumenwiese, die Sonne kitzelte ihren Bauch und Schmetterlinge flatterten fröhlich über ihrem Kopf…. Emma war bei allerbester Laune bis, ja bis ich sie weckte. Ihr war plötzlich heiß und kalt zugleich und ihr Herz begann wieder zu rasen. Schnell verabschiedete sie sich von mir, denn sie musste ja alles Erlebte ihrer Freundin Lotti erzählen.
Oh man bin ich aufgeregt! Ich fühle so mit ihr mit und bin ganz gespannt, was am Wochenende passiert…. Sobald ich es weiß, werde ich es euch berichten. Bis dahin, bleibt neugierig
Eure
Happy Queen
