Kreativität im Alter: Die Wunder des Malkurses

„Ich habe seit der Schule nicht mehr gemalt.“

Diesen Satz habe ich beim Senioren-Malkurs im Pflegeheim Kaulsdorf Nord gleich mehrfach gehört. Und doch sind am Ende neun farbenfrohe Blumenbilder entstanden – jede mit ihrer eigenen Geschichte.

Es war ein Vormittag voller kleiner Wunder.

Schon beim Eintreffen der Teilnehmerinnen war eine gewisse Neugier spürbar – manche zögerlich, manche mit einem vorsichtigen Lächeln. Der große Tisch war gedeckt mit Aquarellpapier, Farbnäpfchen, Pinseln und kleinen Beispielen, die Lust auf Farbe machten. Ich hatte drei vorbereitete Motive dabei, die zeigen sollten: Es darf leicht sein. Und es darf Spaß machen.

Wir begannen mit einfachen Skizzen, fügten mutige Farben hinzu und vollendeten die Werke mit Finelinern und kleinen Details.

Ich war immer mittendrin – nicht als „Lehrerin“, sondern als Begleiterin, Mutmacherin, Zuhörerin.

Einige Damen wussten gar nicht so recht, wo sie anfangen sollten. „Ich kann das nicht mehr“, hörte ich anfangs – aber genau hier durfte ich ansetzen. Ich erklärte ruhig und bildlich, wie ein paar lockere Linien und Farbflächen genügen. Es geht nicht um Technik. Es geht um Freude. Und plötzlich war da dieses erste Lächeln – und der erste Strich.

Besonders berührend war für mich, wie sehr sich auch Frauen mit Demenz öffneten. Eine Dame sagte: „Ich wusste gar nicht, dass ich das noch kann.“

Schritt für Schritt entstand aus Bleistiftskizzen ein ganzes Blumenmeer.
Manche Pinselstriche waren zittrig, manche sicher, manche fast tastend – aber alle voller Ausdruck.

Besonders schön: die Reaktionen.
Lachen. Erstaunen. Stolz.
„Ich bin ganz überrascht von mir selbst“, sagte eine Teilnehmerin.

Ich habe jede dieser Reaktionen tief in mir gespeichert. Für manche Teilnehmerin war es vielleicht „nur ein Bild“ – für mich war es ein Fenster in die Seele. Und oft auch in eine Vergangenheit, in der Kreativität keinen Raum mehr hatte. Umso schöner, wenn jetzt, im hohen Alter, dieser Raum wieder betreten wird.

Solche Momente bleiben.

Auch für mich persönlich war dieser Tag ein Geschenk. Ich durfte beobachten, wie sich Frauen, die sich zum Teil kaum noch trauten, frei zu sprechen, mit Farben ausdrückten. Zuerst war es still im Raum – aber es war keine Leere, sondern eine stille Konzentration. Ein gemeinsames Schwingen. Ein Moment echter Präsenz.

Ich glaube fest daran, dass Kreativität auch im Alter Türen öffnet. Nicht nur nach außen – sondern auch nach innen. Ja, Kunst schafft Verbindungen.

Und diese Verbindungen wirken weiter – über den Moment hinaus. Einige Teilnehmerinnen wollten ihr Bild verschenken. An Enkel, an Kinder, an Menschen, die ihnen wichtig sind. Andere wollten es sich in ihr Zimmer stellen. Das hat mich besonders berührt: Dass etwas Eigenes, Selbstgestaltetes wieder Bedeutung bekommt.

Vielleicht war das der Anfang von mehr. Der Herbst oder die Adventszeit könnten eine gute Gelegenheit für neue kreative Treffen sein.

Ich habe schon viele Ideen im Kopf: herbstliche Blätter, fantasievolle Fensterbilder, kleine Winterlandschaften mit Schneeglöckchen oder Tannenwald. Alles in kleinen, einfachen Schritten – so, dass jeder mitmachen kann. Vielleicht auch mit Musik oder kurzen Geschichten dazu? Ich bin gespannt, was möglich ist.

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Herzlichst,
Deine Happy-Queen
Susanne

Hier sind alle Ergebnisse unseres heutigen Kurses:

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Veröffentlicht in Happy-Kurse, Senioren.

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