Walpurgis-Malen: Kunst und Freude im Wuhlepark

Am 31. Oktober war es wieder so weit: ein neuer Maltag im Pflegewohnzentrum Wuhlepark.
Schon beim Eintreten spürte ich diese besondere Mischung aus Vorfreude, Neugier und leiser Aufregung. Kaum hatte ich meine Tasche abgestellt, wurde ich auch schon begrüßt – von zwei meiner treuesten „Malerinnen“, die es kaum erwarten konnten, wieder die Pinsel zu schwingen.
„Schön, jetzt geht’s gleich los?“ sagte eine von ihnen strahlend. Und da wusste ich: heute wird’s wieder ein richtig schöner Tag.

Zuerst führte mich mein Weg wie immer an die Rezeption. Ein herzliches Lächeln, ein paar liebe Worte – und schon fühlte ich mich wieder richtig wohl. Das ist etwas, das ich in den Pflegewohnzentren der Kaulsdorf-Nord gGmbH immer wieder spüre: echte Wärme, echtes Interesse, echte Menschlichkeit.

Dann hieß es: aufbauen. Die Tische wurden zusammengeschoben, das Material ausgebreitet – Farben, Papier, Aquarellpinsel, Wasserbecher, ein bisschen Deko für die Stimmung.

Und während ich die letzten Farbkästen öffnete, kamen nach und nach die Teilnehmenden dazu. Jede und jeder mit einem kleinen Lächeln, mit Erwartung, manchmal auch mit Skepsis, ob sie es denn hinbekommen.

Aber genau das ist das Schöne an meinen Kursen: es geht nicht um Können, es geht ums Sein.


Walpurgis? Nein, lieber Herbstzauber mit Herz

Das Thema des Tages lautete „Walpurgis-Malen“.
Ein paar schmunzelnde Gesichter, aber auch fragende Blicke – denn mit Halloween oder gar gruseligen Kürbissen können viele meiner Teilnehmerinnen und Teilnehmer wenig anfangen. Manche empfinden beim Anblick eines geschnitzten Kürbis sogar ein leichtes Unbehagen.

Also beschloss ich, das Thema mit einer Prise Humor und ganz viel Leichtigkeit anzugehen. Ich warf mir meinen Hexenumhang über, legte einen Hexenhut auf den Tisch – nicht als Schreckenssymbol, sondern als augenzwinkernde Einladung: „Lassen Sie uns ein bisschen Zauber in den Herbst bringen!“

Die Idee war, einfache Hexenhüte zu malen. Aber wie so oft nahm die Kreativität ihren ganz eigenen Weg.
Statt nur Hüte entstanden Blätter, ein kleiner Maulwurf, eine tanzende Hexe, eine Fledermaus, ja sogar eine Ente fand ihren Weg aufs Papier. Und ich liebe genau das: wenn etwas Neues, Unerwartetes entsteht.


Zwischen Farbe, Freude und Loslassen

Ich gehe dann von Platz zu Platz. Gebe kleine Impulse, helfe bei der Farbwahl, zeige, wie man aus einem Klecks ein Gesicht oder ein Blatt zaubern kann. Und manchmal höre ich diesen Satz, den wahrscheinlich jeder kreative Mensch kennt:
„Ich hab ja kein Talent…“

Dann bleibe ich stehen, lächle und frage:
„Geht es denn wirklich darum, das perfekte Bild zu malen?“

Oft entsteht in diesem Moment Stille.
Und dann lösen sich Anspannung und Selbstzweifel – ganz langsam, wie Nebel, der sich im Morgenlicht auflöst.

Denn in meinen Kursen geht es nicht um Perfektion, sondern um das Erlauben.
Darum, für ein paar Stunden einfach die Welt draußen zu lassen. Kein Druck, kein Muss, kein „richtig oder falsch“. Nur Farbe, Papier und das, was aus dem Inneren kommt.

Manchmal ist es auch eine kleine Auszeit von den Gedanken an die nächste Medikamentendosis, von körperlichen Schmerzen oder der Sorge, etwas zu vergessen.
Und genau deshalb ist jeder dieser Vormittage so besonders.


Wenn Farben Erinnerungen wecken

Ich sehe, wie Hände, die sonst zögerlich sind, plötzlich mutig Linien ziehen. Wie Augen, die müde schienen, wieder anfangen zu leuchten.

Diese Momente sind magisch. Sie sind leise, aber sie tragen so viel Leben in sich.
Und jedes Bild erzählt seine eigene kleine Geschichte.

Das sind die Augenblicke, die ich liebe.
Denn hier, zwischen Farbtöpfchen und Zeichenpapier, passiert etwas Wunderbares: Menschen kommen wieder mit sich selbst in Kontakt. Die einen finden Ruhe, andere finden Mut, wieder andere ein Stück Erinnerung.

Und ich dachte mir: genau deshalb mache ich das.


Herzliche Begegnungen im Wuhlepark

Was mir jedes Mal auffällt, ist die liebevolle Atmosphäre im Wuhlepark.
Das Team ist aufmerksam, herzlich und voller Engagement.
Man spürt, dass hier mehr getan wird, als nötig wäre. Hier geht es wirklich um die Menschen.
Und ich darf ein kleiner Teil davon sein.

Am Ende, wenn die letzten Blätter getrocknet sind und wir die Tische wieder abräumen, ist da immer dieses Gefühl: Zufriedenheit. Dankbarkeit. Freude.
Ich sehe in glückliche Gesichter, in strahlende Augen – und oft höre ich:
„Wann kommen Sie denn wieder?“

Das ist mein schönster Lohn.


Farben sind kleine Lichtblicke

Wenn ich später die Fotos sortiere, sehe ich sie wieder: diese mutigen Pinselstriche, diese Mischung aus Zartheit und Kraft.
Da ist nichts Perfektes. Aber alles ist echt.

Und ich denke mir: Genau das ist es, was zählt.
Nicht, ob Linien gerade sind.
Sondern ob sie von Herzen kommen.

Und manchmal, wenn ich selbst unsicher bin oder denke, dass die Welt gerade zu laut und zu schnell ist, erinnere ich mich an diese Vormittage.

[Foto einfügen]

Das „Walpurgis-Malen“ im Wuhlepark war kein Hexenwerk – es war ein Herzenswerk.
Ein Stück gelebter Lebensfreude im goldenen Herbst. 🍂
Und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Mal

Happy Queen

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Veröffentlicht in Herbstliches, Happy-Kurse, Senioren, Kunst.

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